Mai 2006

Läuferporträt Tilo Buschendorf
Von Walter Knebel


Tilo Buschendorf


Tilo Buschendorf wurde 1951 in Bad Dürrenberg geboren. Er gehört zurzeit der Altersklasse M55 an und ist stolz auf seine Mitgliedschaft in der SG Spergau. Seit seinem 10. Lebensjahr jagte er dem runden Leder nach und fand so seine sportliche Betätigung.



Nach der politischen Wende stand für ihn die berufliche Existenz im Vordergrund. Ein wenig Zeit blieb, um sich mit kürzeren individuellen Läufen entlang der Saale fit zu halten.



Durch eine Zeitungsnotiz 2003 nahm er an einem 3000m Lauf im Merseburger Südpark teil und fand Gefallen am Laufen in der Gruppe unter Gleichgesinnten. Im Juni des gleichen Jahres folgte der „Sprung ins kalte Wasser“, so Tilo, beim Beunaer Geländelauf über die doppelt so lange Strecke. Danach hatte ihn das Lauffieber gepackt.



Gemeinsam mit seiner Frau Monika, die sein Hobby teilte, sind sie seitdem bei den Volkssport-Kreisranglistenläufen nicht mehr wegzudenken und in der Laufgemeinde eine Bereicherung.



Läuferische Erfolge sind für Tilo nicht Zeiten und die Jagd nach ersten Plätzen sondern die stetige Steigerung seiner streckenmäßigen Laufleistung. So nahm er ab 2004 regelmäßig an allen VKRL teil und bestritt den ersten Halbmarathon beim 3. MDM.



Im Oktober nach dem Geiseltalsee-Lauf fand die Lauferei ein jähes Ende – Diagnose Blutkrebs…




Tilo ist eine Kämpfernatur


Nach den Chemos im März 2005 startete er schon wieder die ersten vagen Laufversuche auf seiner Trainingsstrecke. Aus - nach 200m! Tilo war bestürzt, aber aufgeben gab es für den Kämpfer Tilo nicht so einfach. Geholfen hat ihm auch, dass er mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit (Laufszenenseite Homepage) ging.



Als er im April 2005 wieder an einem VKRL im Merseburger Stadtpark teilnahm mit nur 66kg von ehemals 82kg, riss er nach Bewältigung der 4000m die Arme hoch und feierte „seinen“ Sieg. „Ich habe es geschafft, geschafft…“.



Danach folgten noch zwei harte Chemos. Heute nimmt er wieder regelmäßig an den VKRL teil.



Er läuft eigentlich schon immer, um sich körperlich fit zu halten. „Sich auch gesund zu erhalten, war wohl ein Trugschluss“?? Auftrieb gibt ihm immer wieder das Laufen in der Gemeinschaft, es ist besser als seine einsamen Läufe entlang der Saale. Der Kampf gegen den Krebs ist hinzugekommen…



Ein besonderer läuferischer Höhepunkt war für Tilo die Teilnahme am „Eulenspiegellauf“ (4200m) in Mölln während seiner Kur und dies 4 Wochen nach der letzten für ihn sehr harten Chemo. Er, „so verrückt bin ich“.



Zu den Höhepunkten zählen für ihn auch die Teilnahme am Goitzsche-Halbmarathon und eine selbst organisierte Laufveranstaltung (Trimm – Trab) in Spergau mit ca. 60 Startern.



In diesem Jahr (2006) möchte er noch alle VKRL bestreiten und an anderen interessanten Laufveranstaltungen (u.a. weitere Halbmarathonläufe) teilnehmen.



„So Gott will“, möchte er 2007 mal einen ganzen Marathonlauf durchstehen. Dazu wünscht ihm die ganze Laufgemeinschaft gutes Gelingen bei wieder bester Gesundheit.