24.10.2015
Die Stars der Szene motivieren
Zehnkämpfer Philipp Röder hat ein großes Ziel vor Augen
Von Nico Grünke

Philipp Röder Philipp Röder Merseburg/MZ. Wenn ein Ashton Eaton oder ein Rico Freimuth auf die Ehrenrunde geht und in die Kameras winkt, dann verfolgt das auch der Merseburger Philipp röder voller Begeisterung.

Den aktuellen Zehnkampf-Weltmeister aus den USA sowie den WM-Dritten aus Halle zählt der 17-Jährige zu seinen Idolen. Es sind also die Stars der Szene, die den jungen Zehnkämpfer von der Leichtathletikgemeinschaft Merseburg motivieren. Rico Freimuth hat Röder sogar schon live gesehen. „Bei einem Wettkampf war das.“

In den Fußstapfen der ganz Großen wird der 17-Jährige aber wohl nie wandeln. „An die Punktzahlen werde ich sicher nie herankommen“, sagt Röder ohne Bedauern. Zehnkampfresultate um die 8 000 Punkte sind für ihn utopisch. Röder ist da trotz seines jungen Alters realistisch genug.

Ehrgeizige Ziele hat das Talent vom TSV Leuna dennoch. „Über 6 000 Punkte möchte ich gern irgendwann kommen.“ Das wäre im Männerbereich zumindest auf nationaler Ebene gar nicht so schlecht. Im Nachwuchsbereich hat sich der Merseburger längst einen Namen gemacht.

Mehrere Landesmeistertitel hat er unter anderem schon geholt. „Außerdem bin ich in diesem Jahr Zweiter bei der Mitteldeutschen Meisterschaft im Zehnkampf geworden.“ Nur ein Konkurrent aus Erfurt war stärker.

Röder ist auch auf die Silbermedaille stolz. Viel Fleiß und auch ein paar Entbehrungen sind schließlich damit verbunden. Denn kaum eine Disziplin ist derart umfangreich und trainingsintensiv wie der Zehnkampf. Einige Disziplinen beißen sich sogar. Bei den Sprints über 100 Meter sowie über die 110 Meter-Hürden ist eher Schnellkraft gefragt. „Bei den abschließenden 1 500 Metern brauchst du dagegen viel Ausdauer. Das muss auch die Muskulatur erstmal mitmachen.“

Der Hochsprung ist dagegen ganz die Sache des 17-Jährigen. In seiner Altersklasse kann er da auch mit den Spezialisten mithalten. Bestleistung: 1,97 Meter. Kurios wirkt da, dass es ausgerechnet beim Stabhochsprung hapert. Nur 2,90 Meter hat er da bislang erzielt. „Das ist technisch aber nicht mit dem Hochsprung zu vergleichen“, erklärt der Gymnasiast. Im kommenden Jahr wird er am Herdergymnasium sein Abitur machen. Dafür hat er das Trainingspensum auf drei Einheiten pro Woche reduziert. „Die Schule geht momentan vor.“ Was danach kommt? „Vielleicht studiere ich Sportmanagement.“ Seinem Sport will Röder auch dann treu bleiben. „Ich will auch nach der Schule weitermachen. Die Leichtathletik macht einfach viel Spaß.“ Und schließlich hat auch der ehrgeizige Merseburger auch noch die 6 000 Punkte im Visier.

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