März 2005

Läuferporträt Rüdiger Hagner
Von Walter Knebel


Rüdiger Hagner


Rüdiger (1954) gehört der Altersklasse M50 an. Er ist verheiratet und Familienvater von einem Jungen.



Sportlich war er schon immer und hat sich seit seiner Kindheit in den verschiedensten Sportarten (Schwimmen, Turnen, Boxen, Kraftsport, Angeln) versucht. Als Allrounder fand er Gefallen an der Bewegung und hat es dabei leistungsmäßig nie übertrieben. In einigen Vereinen war er organisiert. Zurzeit ist er Mitglied der HSG Merseburg, Abteilung Orientierungslauf.



Wenn ihm einer in der Jugend prophezeit hätte, dass er sich einmal dem Laufsport zuwenden würde, dem hätte er den Vogel gezeigt.



Eigentlich wollte er im Frühjahr 1987 mit dem Orientierungslauf beginnen. Grund dafür war, dass die Wettkämpfe in landschaftlich schöner und reizvoller Umgebung stattfanden und er so seine verräucherte Buna-Siedlung mit seiner Familie verlassen konnte.



Da man dazu aber vorher etwas Lauftraining brauchte, nahm ihn Joachim May schnell mal mit in den Stadtpark zum Crosslauf. Als damals 33-jähriger bestand er die Herausforderung und kam nach 10km völlig gezeichnet ins Ziel und dies 3 Tage vor seinem ersten OL. Kein Wunder, saß er doch als Angler jahrelang still. Seinen ersten OL brach er dagegen wegen Erschöpfung ab.




Rüdiger in Aktion


Seit diesem Ereignis läuft Rüdiger. Laufen ist für ihn manchmal sogar eine Sucht. Sein Ziel ist es nicht, Spitzenleistungen aufweisen zu können oder die Spitze der „Ewigen Kreisbestenliste“ durcheinander zu wirbeln.



Bei allem legt er einen gesunden Ehrgeiz an den Tag. So kann es schon passieren, dass er einen 10km-Lauf beginnt, sich aber je nach Tagesform dann entscheidet, diesen nach 5km abzubrechen.



Da er Schichtarbeiter ist, fällt es ihm schwer, auf die notwendigen Trainingskilometer zu kommen und regelmäßig an den Volkssportläufen teilzunehmen. Deshalb läuft und genießt er es, zu unterschiedlichen Tageszeiten durchs Gelände zu laufen oder mit dem Rad unterwegs zu sein, um so auch Stressbewältigung zu betreiben.



Straßenläufe und Stadionläufe mag Rüdiger nicht so gern, lieber sind ihm Geländeläufe mit wechselndem Höhenprofil. „Die findet man nicht nur bei den OL, auch bei den Kreisranglistenläufen sind inzwischen sehr schöne „Naturwettkämpfe“ dabei“, so Rüdiger.



Bestzeiten sind ihm nicht so wichtig. Natürlich freut er sich, wenn auch er mal einen Lauf in seiner Altersklasse gewinnt. Jahresbester zu werden ist möglich, wenn die stärkeren Läufer seiner AK in die nächsthöhere Altersklasse wechseln.



„Höhepunkt und Erlebnis ist für mich eigentlich jeder Lauf für den ich Zeit finde, denn in der Masse läuft es sich besser. Ich trödele dann nicht so rum, wie beim einsamen Training“.



Zielstellung ist es, einmal einen Marathonlauf zu bestreiten. Wann das sein wird, da hat er sich noch nicht festgelegt. Bisher konnte er seine Beine noch nicht davon überzeugen, mal mehr als 20 Kilometer an einem Stück zu laufen.



Der Schwerpunkt seiner sportlichen Betätigung wird jedoch weiterhin beim OL liegen. „Die geistigen und körperlichen Ansprüche an den Wettkämpfer sind in dieser Sportart einfach höher gestellt. Auch die Kombination Orientierung mit verschiedenen Sportdisziplinen (Mountainbike; Skilanglauf, oder Laufen) ist reizvoll und interessant“.