Läuferporträt Kerstin Bock

Kerstin Bock

Kerstin Bock (Jahrgang 55) wohnt in Zschöchergen. Von Beruf ist sie Stahlbauingenieur und kennt sich bestens im Baugeschäft aus. So arbeitete sie als Konstrukteur und Projektant, Technologe und Bauleiterin und bei der Bauüberwachung.

Auch im Laufgeschäft ist sie kein heuriger Hase. Was keiner weiß, sie besuchte von 1970 bis 1974 die KJS in Halle. Beim Meistermacher Dietmar Kertnke erlernte sie ab 1967 bei Traktor Günthersdorf das ABC der Leichtathletik. Sie konnte schon immer schnell und ausdauernd rennen.

Sie kann auf Bestzeiten über 800m von stolzen 2:15min. verweisen und lief damals im Training auch die 5000m und 10.000m in etwa 20min. bzw. 45min.

Nachdem es mit dem ganz großen Durchbruch auf der leistungssportlichen Ebene nicht klappte, kehrte sie in die Kötzschlitzer Aue zurück. Fortan an stand das Studium und der Beruf im Vordergrund. Bis auf das bisschen Studentensport lief sie ein Vierteljahrhundert keinen Meter…

Ganz zufällig 2001 beim Leipziger Stadtmarathon sah sie viel ältere Leute laufen und nahm sich vor, dies auch wieder einmal zu schaffen bzw. ein Jahr später am Halbmarathon teilzunehmen.

Kerstin hat sich bei den VKRL längst etabliert.

Nach Lust und Laune begann sie ganz langsam aufbauend wieder zu trainieren, ohne Zeitnahme und Kilometervorgaben. Als einsame „Wölfin“ in den landschaftlichen schönen Auewäldern sah dies am Anfang so aus: 100m Laufen - 100m Gehen - Steigerungen von mal zu mal. Bereits ein Jahr später (2002) bestritt sie ihren ersten Halbmarathon in 2:03:54h.

Sie trainiert immer noch alleine. „ Das Laufen soll mir Spaß machen, dabei bin ich auch nicht mehr so ehrgeizig wie in früheren Jahren, es kann mich kein Trainer mehr jagen. Bei Wettkämpfen trifft man auf Gleichgesinnte und Bekannte aus alten Zeiten. Es ist eine gute und gesunderhaltende Freizeitbeschäftigung.“

Seit 2003 bestreitet sie als willkommene Abwechslung auch die volkssportlichen Kreisranglistenläufe und hat sich in der Alterklasse W45 ganz vorn mit eingeordnet.

In ihrem Laufkalender stehen die Teilnahmen an den Stadtläufen in Leipzig, der Heidelaufserie in Halle, des Oberelbe Halbmarathon, des Mitteldeutschen Halbmarathon und des 21. Berliner Frauenlaufes.

Sie schraubte beim Dresdner Halbmarathon 2003 ihre Zeit auf schon respektable 1:55:39h.

Im nächsten Jahr startet Kerstin in der W50. Sie hat sich vorgenommen, das Wettkampfgeschehen etwas ernster anzugehen und in punkto Ehrgeiz noch etwas zuzulegen.

Auf der Bahn möchte sie die 10km unter 50min. laufen und im Halbmarathon eine Zeit um die 1:53:00h erreichen.

Bleibt sie gesund ohne größere Verletzungen und Beschwerden der Achillessehnen, so schließt sie nicht aus, in absehbarer Zeit auch mal einen Marathon zu bestreiten.

Oktober 2004, Walter Knebel