Läuferporträt Egon Hofmann

Egon Hofmann

Egon Hofmann erblickte 1950 in Beuna das Licht der Welt. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder (22 und 30 Jahre), die beim SV 1916 Beuna dem runden Leder nachjagen. In einer großen Speditionsfirma in Halle übt er den Beruf eines Betriebshandwerkers aus.

Schon zu seiner NVA-Zeit (1969/70) interessierte ihn das Laufen. Angefangen hat es dann richtig, als bei einer Weihnachtsfeier seiner Frau 1987 ihm ihr Chef anbot, an den Wochenenden gemeinsam ein paar Schritte zu laufen.

Zu den gemeinsamen Läufen gesellten sich in kurzer Zeit noch mehrere Interessierte hinzu. So beschlossen sie, bald eine Laufgruppe in Beuna zu gründen. Diese zählt jetzt schon (2004) über 20 aktive Mitglieder und stellt zur Traditionslauftruppe des VfB IMO Merseburg einen echten Widerpart dar.

Das Interesse, an einem Wettkampf teilzunehmen, wurde immer größer. Der Silvesterlauf 1988 in Halle–Süd und im gleichen Jahr die Volkssport-Kreisranglistenläufe in Merseburg und Umgebung brachten ihn so richtig auf den Geschmack.

Egon läuft seit dem leidenschaftlich gerne. Er ist kein einsamer „Laufwolf“, sondern liebt es zu zweit oder in einer Gruppe zu laufen.

In New York und Berlin waren die schönsten Marathons für Egon.

Der sehr ehrgeizige und leistungsorientierte Läufer bestritt mit dem Rennsteiglauf 1988 (43km) seinen ersten großen Lauf, dem weitere 10 Teilnahmen folgen sollten.

An über 20 Marathonläufen in aller Welt hat Egon bisher teilgenommen. Die für ihn wichtigsten waren der New York City-Marathon 1995 und 1998, der Athen-Marathon, der London-Marathon, der Lichtenstein- und Paris-Marathon.

Der Wüstenmarathon in Marokko über 240 km durch die Sahara und der Verdon-Lauf in Südfrankreich über 120 km waren echte Extremherausforderungen. Marathonläufe von Hamburg über Berlin bis München rundeten die Marathondistanzen ab.

Die nachhaltigsten, faszinierendsten und umwerfendsten Eindrücke hatte er bei seinen klassischen Läufen in New York und Berlin.

Aber es sollte nicht nur Laufen sein. So machte er sich mit Kollegen seiner Laufgruppe auf den Weg, den Kilimandscharo (fast 6000m) in Afrika zu besteigen, auf Safaris durch die bekanntesten Nationalparks Afrikas, Kanufahrten durch die Masuren und jedes Jahr eine Skiwoche in Oberhof.

Egon liebt den Reiz des Extremen.

Egon will seine Leistungsfähigkeiten ausloten, er liebt den Reiz des Extremen, dafür ist er bereit, sich im Training bedingungslos zu schinden. Er trainiert in der Regel 2-mal die Woche, vor läuferischen Höhepunkten des Öfteren.

Als sein Laufkollege, der viel jüngere Denis Müller (M20), in die Beunaer Laufgruppe eintrat, fanden sie sofort den Draht zueinander. Egon meint: “Dies war für ihn wie ein zweiter Frühling, und das Laufen machte noch mehr Spaß.“

Denis brachte die Laufpläne mit, nach dem sie sich orientierten. Es kommt schon mal vor, dass sie sich nachts anrufen und so ab 23.00 Uhr bis 3.00 Uhr so genannte Extremtrainingsläufe wie „Mondfinsternisläufe“ durchführen.

Läufe bei stärkstem Regen oder Nachtläufe durch den Schnee machten sein Training interessanter und abwechslungsreicher. In Vorbereitung auf den Wüstenmarathon nahm er auch an einigen Wettkämpfen teil, in hohen Schuhen, den Tornister mit gefüllten Trinkflaschen auf dem Rücken, um so den bevorstehenden Strapazen gewappnet zu sein.

Ebenso schwärmt Egon davon, wenn nach der mehrtägigen Besteigung des Kilimandscharo am Ende nur noch Einfünftel Sauerstoff zur Verfügung steht…

Egon ist schon ein „Laufverrückter“, welcher für sein Hobby nicht unerhebliche Mittel einsetzt. Obwohl seine Frau, bis vielleicht mal beim Hamburg-Marathon, nie mit dabei ist, akzeptiert sie in großherziger und kulanter Art und Weise seine Laufmacke mit dem Hang zum Extremen.

Natürlich kann Egon mit seinen derzeit 54 Jahren auch auf ein stolzes Leistungspotential verweisen. Hier einige erst in den letzten beiden Jahren gelaufene Zeiten:
5000m - 19:57min.
10 000m - 38:50min.
Halbmarathon - 1:24h
Marathon - 3:04h

In der „Ewigen Bestenliste“ des Volkssport-Kreisranglistenlaufgeschehens rangiert Egon derzeit an 11. Stelle mit 3035 Zählern.

Im August 2004 nahm er an den Senioren-EM in Dänemark teil. Obwohl Egon nicht seine hochgestellte Zielstellung als 43. schaffte, war er dennoch stolz.

Damit will er längst noch nicht das Ende seiner Leistungsfähigkeit erreicht haben. Für 2005 sind der Rennsteig-Supermarathon (72,5km) und der Marathon in Frankfurt geplant.

„Laufen möchte ich so lange es die Gesundheit zulässt - mit 54 kann man doch noch so Manches unternehmen.“

September 2004, Walter Knebel