Läuferporträt Annegret Grosch

Die 1957 in Eckartsberga geborene Annegret wuchs in Herrengosserstedt auf und kam erstmals mit dem „Sport“ in ihrer Lehrzeit an der BS Leuna in Berührung. Hier lernte sie den sehr engagierten Erzieher Peter Himmelreich kennen. Er machte den Lehrlingen im LWH den Sport durch vielfältige Angebote schmackhaft. Während ihrer Studienzeit in Köthen, die sie als Diplomingenieur für Verfahrenstechnik abschloss, widmete sie sich in der HSG dem Mittelstreckenlauf. Die Bewegung tat ihr gut, Zeiten waren zweitrangig (800m – 2:45,0min.).



Nach dem Studium kehrte sie an die Stätte ihrer Lehrzeit zurück, um im Werk zu arbeiten. Sie schloss sich 1982 dem SV Leuna (Abtlg. LA) an.

Nun begann sie mit dem systematischen Laufen und fand an den längeren Strecken Gefallen. Seit dieser Zeit arbeitete sie aktiv im Kreiskampfgericht und im Bezirkskampfgericht mit. 35 bis 40 ehrenamtliche Einsätze bei Leichtathletikwettkämpfen wurden es pro Jahr.

Nach der politischen Wende wurde sie in der Abtlg. LA Leitungsmitglied und ist seitdem für die Finanzen zuständig. In der Kamprichtertätigkeit amtierte sie nun auf allen Ebenen bis hin zu Einsätzen bei BM, LM, DM und Ländervergleichen (Durchschnitt 25 Einsätze).

All die Jahre war Annegret arbeitslos und absolvierte eine Arbeitsmaßnahme nach der anderen. Auch als jetzt ausgebildeter EDV-Techniker fand sie bisher keine Anstellung. Die Lauferei lenkte sie von dieser sinnlosen langen Zeit ohne Arbeit etwas ab.

Vor einem Jahr bekam sie die erste ABM-Maßnahme und erwarb dabei die C-Lizenz als Übungsleiter im Breitensport. Bei Turbine Halle brachte sie dem Nachwuchs das ABC der Leichtathletik bei.

Annegret läuft, weil es ihr Spaß bereitet, für das gesundheitliche Wohlbefinden und weil sie sich in der Gemeinschaft von Gleichgesinnten wohl fühlt. Ihren Möglichkeiten entsprechend, versucht sie ihre Leistungsgrenzen auszuloten. Mit der Teilnahme an Laufseminaren ist sie begierig zu erfahren, wie sie besser und effektiver trainieren kann und um sich ein noch größeres Gesichtsfeld für den Laufsport zu eröffnen.



An großen etablierten Läufen nimmt sie fast nicht teil. Die volkssportlichen Kreisranglistenläufe und die BM, LM und die NDM im Crossgelände, auf der Kunststoffbahn und auf der Strasse sind ihr Ding. 8-mal wurde sie BM und 12-mal LM und brachte 2 Medaillen von den NDM mit nach Hause. Die Laufstreckenpalette reicht dabei von 3000m, 5000m, 10000m, Halbmarathon bis hin zum Marathonlauf.

Auf Kreisebene kam sie in all den Jahren in der Auswertung der Volkssport-Kreisranglistenläufe immer unter den ersten Drei ein. Die "Ewige Bestenliste" führt sie mit 600 Punkten Vorsprung (2909) vor der Zweitplatzierten an. Annegret ist in wie ein Maskottchen in der Merseburger Laufbewegung und einfach nicht wegzudenken. Nach dem Auslaufen ihrer ABM hat sie nun wieder mehr Zeit für die Laufbelange im Kreis. "Nun kann ich Siggi auch endlich in der Trainingsarbeit unterstützen".

Bei ihr kann man sagen, dass sie mit zunehmendem Alter bisher immer leistungsfähiger geworden ist. So ist es nicht verwunderlich, dass sie die 3000m noch in 12min. laufen möchte und im Marathonlauf die 4-Stundengrenze knacken will.

Dezember 2003, Walter Knebel