Mai 2016
Erlebnisbericht vom Rennsteiglauf
Von Michael Ledig

Am Samstag war es endlich soweit, es stand der 44. Rennsteiglauf auf dem Programm. Bisher habe ich von Sportfreunden nur Gutes über den Lauf gehört und wollte unbedingt dabei sein.

Am Freitagnachmittag kam aber schon die erste Schocknachricht. Denn meine Buchung, die ich über einen anderen Anbieter im Internet durchgeführt habe, ist nie im Hotel angekommen. Alle Zimmer waren natürlich über das Rennsteiglaufwochenende voll belegt. Nach etwas hin und her überlegen hatte mir die Familie dann ein Zimmer, in ihrem Privathaus, sogar kostenlos zur Verfügung gestellt.

Jetzt konnte ich erst einmal ruhigen Gewissens nach Eisenach fahren um die Startunterlagen abzuholen.

In Eisenach habe ich mich dann mit Patrick und anderen Sportfreunden aus Merseburg und Umgebung getroffen. Doch auch andere Läufer, die ich bisher nur übers Internet kannte hat man gesehen und es war schön sich mal persönlich zu unterhalten und Erfahrungen auszutauschen.

Gestärkt von den Thüringer Klößen mit Gulasch, die es statt einer „normalen Nudelparty“ beim Rennsteiglauf gibt, ging es wieder zurück in die Unterkunft, denn früh um Zwei klingelt der Wecker.

Früh 3:30 Uhr: Verschlafen habe ich schon mal nicht und sitze mit einer Horde anderer „Verrückten“ im Shuttlebus Richtung Eisenach. Die meisten Läufer haben im Bus geschlafen, ich war aber vor meinem ersten Ultralauf doch etwas nervös, dass ich kein Auge zu machen konnte.

So stand ich Samstag früh 6 Uhr, bei bestem Laufwetter, an der Startlinie des Supermarathons in Eisenach.

Ich bin es etwas langsamer angegangen als erst geplant, da das Training der letzten 3 Wochen nicht so optimal war und ich einen Einbruch unbedingt vermeiden wollte. So konnte ich den Lauf, bis auf ein paar Stolpereinlagen, wirklich genießen. Um nicht zu viel Energie zu vergeuden bin ich die steilen Bergauf Passagen gegangen. Ab Km 55 - 60 wurde es dann ganz schön hart, doch ab da war ich nicht mehr allein, denn ich habe einen Sportfreund eingeholt den ich von Facebook kenne. Wir haben uns gut unterhalten und uns auch gegenseitig motiviert, so dass die Zeit schneller vergangen ist. An der vorletzten Verpflegungsstelle mussten wir dann nochmal eine kleine Essenspause von knapp 3 Minuten einlegen, da wir beide keine Energie mehr hatten aber dafür ganz schön Hunger und Durst.

Danach war der Bauch zwar ganz schön voll, doch die Lebensgeister sind langsam wieder zum Vorschein gekommen. Die letzten 3 - 4 km liefen dann sehr flüssig, konnten nochmal gut Tempo machen, da wir die 7:15h unbedingt noch unterbieten wollten. Wir haben noch ein paar Läufer eingesammelt und wurden selbst auch nicht mehr überholt.

Es war ein unbeschreibliches und tolles Gefühl als wir dann gemeinsam das Ziel in einer Zeit von 7h13min38s erreicht hatten.

Da es mein erster Ultralauf war und ich im Training auch nicht über die Marathon Distanz hinausgegangen war, bin ich wirklich sehr zufrieden und happy das Ziel so, ohne Probleme erreicht zu haben.

Die Stimmung an der Strecke und im Ziel war echt toll, auch die Streckenposten und die Helfer an den Verpflegungsstellen waren stets gut gelaunt und immer sehr nett. Hier nochmal herzlichen Dank, denn ohne Sie ist so eine Veranstaltung nicht möglich.

Im Ziel habe ich dann noch einige bekannte Gesichter getroffen, man hat sich nett unterhalten und es wurden die ersten Erlebnisse ausgetauscht. Am Abend ging es dann mit der legendären Party im Festzelt weiter, wo die Teutschenthaler, Beunaer, Merseburger und Bad Dürrenberger Sportfreunde zusammen ihre Ergebnisse gefeiert haben. Am nächsten Tag habe ich dann die Sofortanmeldung genutzt und mich direkt wieder für den Supermarathon angemeldet, dann aber mit dem Ziel die 7h klar zu unterbieten.

Mein Zimmer habe ich dieses Mal gleich direkt in der Unterkunft gebucht, denn so etwas wie dieses Jahr soll mir im Nächsten nicht noch einmal passieren.

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