Porträt Siegfried Zschiegner


Von Helmut Dietrich, Mitteldeutsche Zeitung vom 16.08.1993

Die Sehne machte ihn zum Geher

Ein Trainer, der sich ganz der Suche nach neuen Leichtathletiktalenten verschrieben hat.

Siegfried Zschiegner gehört zu den Trainern, die im Verborgenen fleißig arbeiten, die nicht gern über sich selbst reden und vieles für selbstverständlich halten. Der sympathische Siegfried Zschiegner wuchs in Stößen auf. Obwohl durch sein Elternhaus nicht vorbelastet, war er aber schon als Kind sportlich sehr aktiv. Zunächst widmete er sich in der Schule in Stößen dem Handballsport. In den folgenden Jahren warf er Tore für die dortige Sportgemeinschaft Traktor. Doch immer mehr schlug sein Herz für die Leichtathletik.

1964 entschloß er sich dann, Leichtathlet zu werden. Seine körperlichen Voraussetzungen schickten ihn in Weißenfels auf die Mittel- und die lange Strecke, trainiert vom bekannten Paul Ilisch. Obwohl er immer bessere Ergebnisse erzielte, mußte er seine Lieblingsdisziplin 1969 aufgeben, eine Achillessehnenverletzung zwang ihn dazu. So stieg er zum Gehen um.

Nach seinen wichtigsten Erfolgen befragt, nennt er seinen 3. Platz über 3 000 Meter bei der Jugendmeisterschaft der DDR 1965. Ein Jahr später wurde er DDR-Crossmeister der Junioren über acht Kilometer. Seine größten Erfolge feierte er 1974, denn da holte er den DDR-Hallenmeistertitel im 10 000-Meter-Gehen in Senftenberg und belegte bei den Europameisterschaften beim Straßengehen über 20 Kilometer einen beachtlichen 11. Platz. Der [...] noch heute sehr sportliche Siegfried Zschiegner besitzt die B-Lizenz und hat sich als Trainer in Leuna ganz der Jugend verschrieben.